Besuch der Schulbauprojekte der letzten Jahre

Das Ende der Reise liegt schon einige Tage zurück, aber die Eindrücke sind noch frisch: "Es war wieder beeindruckend zu erleben, wie aus Projektideen Realität wird", sagt Andreas Kiwall, Geschäftsführer des Freundeskreises Guatemala. Gemeinsam mit Ralf Daniel sowie Juliane und Andreas Hellmann war er vier Wochen in dem mittelamerikanischen Land unterwegs. "So geben wir mehr Kindern die Möglichkeit zu lernen und später auch einen qualifizierten Beruf ausüben zu können", erklärt Andreas Hellmann, der Vorsitzende des Freundeskreises.

Projektbesuch und Austausch im Mittelpunkt der Reise

Im Mittelpunkt der Reise stand der Besuch aktueller Projekte und der Austausch mit den Partnern vor Ort, allen voran die Architekten Estuardo und Luis Palacios.

Schulerweiterung in La Guadalupana

Vorwärts geht es aktuell auf der Baustelle in La Guadalupana im Bezirk Chaquijyá. In der Grundschule werden drei neue Klassenräume gebaut. Sie entstehen als neues erstes Geschoss eines bestehenden Gebäudes. Die Dorfgemeinschaft gestaltete die Grundsteinlegung als großes Fest mit Musik, Tanz und Reden. Zusammen mit den Architekten waren auch die Vertreter der Vereine aus Deutschland herzlich eingeladen. Was hier symbolisch startet, ist inzwischen in vollem Gange: Auch Freiwillige aus Deutschland haben in diesem Sommer auf der Baustelle in La Guadalupana angepackt. Ihren Einsatz hat der Freundeskreis gemeinsam mit seinen Partnervereinen Esperanza aus dem Sauerland und Oyak aus dem Siegerland organisiert. Insgesamt zwölf junge Frauen und Männer waren in den vergangenen Wochen vor Ort, um den Bau zu unterstützen und das Leben der Menschen in den Dörfern kennenzulernen.

Besuch von Projekten vergangener Jahre

Die Gruppe aus Telgte besuchte auch weitere Projekte der vergangenen Jahre: In Monte Mercedes sind vier neue Klassenzimmer entstanden, darunter auch ein Computerraum. In Los Yaxón Neboyá wurde in neue Unterrichtsräume und zusätzlich in die Absicherung des am Hang liegenden Schulhofs gegen Erdrutsche investiert. Eine neue Zisterne fängt bei starkem Regen Wasser auf und hilft in Trockenzeiten bei der Bewässerung des Schulgartens. "Die Projekte machen alle einen sehr guten Eindruck", berichtet Andreas Kiwall, Geschäftsführer des Vereins. Den Dorfgemeinschaften sei es gelungen, über weitere Hilfsorganisationen Computer, Bücher und andere wichtige Ausstattungsgegenstände zu organisieren.

Seit einigen Jahren stehen bei den Bauten die heimischen Materialien Bambus und Lehm im Vordergrund. Deshalb besuchte die Gruppe auch einen Bambuswald in der Nähe des Vulkans Agua. Der Bambus wächst rasend schnell, über 20 Meter innerhalb eines Jahres. "Dann braucht er aber noch sieben Jahre, um die benötigte Wandstärke aufzubauen", erklärt Juliane Hellmann. Die Ernte findet einmal jährlich im Januar statt. Anschließend erhalten die Bambusstücke eine Schutzbehandlung, bevor sie auf den Baustellen zum Einsatz kommen.

Einen Besuch in der deutschen Botschaft in Guatemala-Stadt nutzte die Gruppe, um die Arbeit des Freundeskreises und seiner deutschen Partnervereine vorzustellen. Gesprächspartnerin war die stellvertretende Botschafterin Sabine Eismann. Sie erläuterte unter anderem, dass der Rückzug der amerikanischen Organisation US-Aid erhebliche Lücken in Entwicklungsprogrammen im Land hinterlasse, die nicht durch andere Länder kompensiert werden könnten.

Während ihrer Reise suchte die Gruppe auch das Gespräch mit einigen dieser Organisationen, die auf anderen Wegen als der Freundeskreis im Bereich Bildung aktiv sind. "Child Aid" kümmert sich darum, dass Schulen ausreichend Schulbücher für den Unterricht erhalten. Die „Artistas Trabajando“ fördern über Theaterpädagogik die Auseinandersetzung mit schwierigen Lebenssituationen. Von einer Kooperation könnten Schulen in der Projektregion profitieren, ist der Freundeskreis überzeugt.

Die Reisegruppe aus Telgte ist sich einig: "Der Bedarf für unsere Arbeit ist weiter da." Bei ihrer Rückkehr hatte sie auch einige Anträge von Dorfgemeinschaften für neue Projekte im Gepäck. Bei ihrer Reise besuchte die Gruppe auch ehemalige Projekorte. In El Xolbé gibt es jetzt Bedarf für eine Erweiterung der Schule.

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